Pressekonferenz bildet fulminanten Auftakt der BBS-Zukunftskampagne „Sport vereint“

Menschen mit geistiger Behinderung sollen langfristig und nachhaltig im Sport gefördert werden

„Sport vereint.“: Unter dieses Motto hat der Badische Behinderten- und Rehabilitationssportverband (BBS) seine Zukunftskampagne für Menschen mit geistiger Behinderung gestellt. Bei einer Video-Pressekonferenz präsentierte der Verband die von der Aktion Mensch unterstützte Kampagne der Öffentlichkeit.

BBS-Präsidentin Anja Hirschmüller unterstrich dabei die Tatsache, dass ihr Verband eine „nationale Vorreiterrolle“ einnimmt. „Die Kampagne ist ein Leuchtturmprojekt.“ Als Ziele nannte sie: die Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung in die Vereine zu bringen, Vorurteile und Barrieren abzubauen sowie den Menschen mit geistiger Behinderung Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich zu behaupten. Eines dieser „Werkzeuge“ ist die Ausbildung von Menschen mit geistiger Behinderung zu Co-Trainern. „Die Ausbildung zu Co-Trainern ist ein wichtiger Baustein unserer Kampagne“, erklärte Kim Früh, BBS-Sport-Inklusionsmanagerin und federführend in der Kampagne.

Wie dies abläuft, erklärte in eindrucksvollen Worten ein unmittelbar Beteiligter: Niklas Bandleon wurde in der Sportschule Baden-Baden Steinbach zum Co-Trainer ausgebildet und bringt seine gesammelten Erfahrungen nun beim Fußballteam der „Unzähmbaren Löwen“ des FV Muggensturm ein.  „Ich wollte einfach mehr lernen, gut mit Menschen auskommen – auch mit Menschen ohne Behinderung. Das hat alles zusammengepasst. Ich habe in Steinbach viele Leute kennengelernt und ich kann die Sportlerinnen und Sportler nun im Training unterstützen. Beim Üben der Ausdauer, Koordination und Kraft“, schilderte Niklas seine Eindrücke.

Kim Früh berichtete von den positiven Reaktionen aus den Vereinen und sprach von einer „Win-win-Situation“. Früh: „Beide Seiten, die Vereine sowie auch die Menschen mit geistiger Behinderung, profitieren voneinander.“

BBS-Geschäftsführer Michael Eisele appelliert an die Vereine: „Gemeinsam wollen wir Menschen mit geistiger Behinderung den persönlichen Weg in den Vereinssport ermöglichen und – zum Beispiel durch die Bildung von Trainertandems aus Übungsleitern und Co-Trainern – eine langfristige und nachhaltige Vereinsbindung fördern. Menschen mit geistiger Behinderung sollen selbstbestimmt im organisierten Sport teilhaben können – als aktive Sportlerinnen und Sportler, in der Gremienarbeit und in den Ehrenämtern. Werden auch Sie Teil unserer Kampagne. Wir helfen dabei.“

Wie sieht diese Hilfe aus? Der BBS macht das Angebot der Betreuung, Beratung und von Vor-Ort-Besuchen der Sport-Inklusionsmanagerin sowie der Hilfe beim Aufbau von Netzwerken und Kooperationen mit Kommunen, Lebenshilfen, Behindertenbeauftragten und weiteren Institutionen der Behindertenhilfe. Außerdem stehen Aus- und Fortbildung (unter anderem Co-Trainer-Ausbildung, Angebote zur Stärkung des Selbstvertrauens, der Selbstverteidigung und Selbstbehauptung sowie Erklärvideos und Lehrmaterialien in leichter Sprache) auf der BBS-Agenda.

„Wir stehen am Beginn einer Reise. Ich lade alle ein, das Projekt, in dem es darum geht, Grenzen zu überwinden, publik zu machen“, so BBS-Präsidentin Anja Hirschmüller.

Weitere Informationen und alle Angebote finden Sie unter: Sport vereint

Co-Trainer Niklas Bandleon und Sport-Inklusionsmanagerin Kim Früh präsentieren den Flyer zu "Sport vereint."

Zurück