Ein Highlight als Zwischenschritt

Para Schneesport-WM in Lillehammer als Paralympics-Generalprobe

Sieben Wochen vor den Paralympischen Spielen in Peking finden vom 13. bis 23. Januar die Weltmeisterschaften im Para Ski Alpin, Para Snowboard und Para Ski Nordisch in Lillehammer (Norwegen) statt. Unter den insgesamt 750 Athletinnen und Athleten aus über 30 Nationen wird das deutsche Team mit 30 Sportlerinnen und Sportlern an den Start gehen. Dabei zählen die badischen Athleten Anna-Lena Forster vom BRSV Radolfzell (Para Ski Alpin) und Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg) zu den aussichtsreichsten Medaillenkandidaten.

Para Ski Nordisch

Das Nordic Paraski Team Deutschland reist mit elf Athletinnen und Athleten (plus fünf Guides), zur WM, davon kommen allein sieben Sportlerinnen und Sportler und zwei Guides aus dem Badischen.

Es zum Jahreswechsel krachen lassen – für die deutschen Para Ski Langläufer und Biathleten kam das dieses Silvester nicht infrage. Am Neujahrstag traten sie zum Trainingslager am Notschrei (Südschwarzwald) an – Schneekilometer schruppen für die anstehende Weltmeisterschaft. Das zumindest war der Plan. Die milden Temperaturen kamen aber so gar nicht gelegen, das Team musste mit wenig Schnee auskommen, machte aber das Beste daraus.

Von einer optimalen Vorbereitung konnte auch aus anderen Gründen keine Rede sein. Etwa die Hälfte des Teams sah sich rund um Weihnachten durch Erkältungen in der Form zurückgeworfen. Für viele ist Lillehammer die erste Wettkampfstation einer durch die Corona-Pandemie außergewöhnlichen Saison. Deren Höhepunkt folgt erst im März. Bei den Paralympics in Peking wollen die deutschen Starterinnen und Starter Bestleistungen zeigen. Der komplette Trainingsplan ist auf dieses Ziel ausgerichtet.

Für die WM lassen sich die Erwartungen für das Nordic Paraski Team so zusammenfassen: nicht vorrangig Medaillen oder Topplatzierungen, sondern Entwicklungsschritte. Die Athletinnen und Athleten sollen Selbstvertrauen tanken, in dem sie das in die Loipe bringen, was sie selbst unmittelbar in der Hand haben. Wofür die erhofften Bestleistungen reichen können? „Das wird man sehen“, sagt Bundestrainer Ralf Rombach. In Abwesenheit der krankheits- bzw. verletzungsbedingt ausfallenden Andrea Eskau (USC Magdeburg) und Clara Klug (PSV München) sind Anja Wicker (MTV Stuttgart) und Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg) die aussichtsreichsten deutschen Medaillenkandidaten – sofern es ihnen gelingt, die Müdigkeit nach harten Trainingswochen abzustreifen.

Para Snowboard

Für die drei deutschen Para Snowboarder wird es die erste internationale Meisterschaft sein. Sie alle haben bisher nur vier Weltcups bestritten und die Konkurrenz ist groß, so Cheftrainer André Stötzer. Er ergänzt: „Wir waren alle noch nie bei einer WM, das wird also eine Premiere. Daher freuen wir uns alle riesig.“

Das deutsche Team

Auf Motivationshilfe von außen kann das Team Deutschland Paralympics dabei nicht bauen; pandemiebedingt sind in Lillehammer keine Zuschauer zugelassen. Die Vorfreude auf den prestigeträchtigen Wintersportort ist trotz aller widrigen Umstände groß. Die Premiere der Para Schneesport-WM gilt als eine Art Paralympics im Kleinen – mit parallelen Wettkämpfen im Para Ski nordisch, Para Ski alpin und Para Snowboard.

Para Ski Noridsch:
Frauen sitzend: Merle Menje (StTV Singen), Anja Wicker (MTV Stuttgart)

Männer sitzend: Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg), Patrik Fogarasi (SK Nesselwang)

Männer stehend: Alexander Ehler (SV Kirchzarten), Marco Maier (SV Kirchzarten)

Frauen mit Sehbeeinträchtigung: Vivian Hösch (SV Kirchzarten, Guide: Florian Grimm), Linn Kazmaier (SZ Römerstein, Guide: Florian Baumann), Johanna Recktenwald (Biathlon Team Saarland, Guide: Valentin Haag), Leonie Walter (SC St. Peter, Guide: Pirmin Strecker)

Männer mit Sehbeeinträchtigung: Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg, Guide: Robin Wunderle)

Para Ski alpin:
Noemi Ristau (SSG Blista Marburg, Guide: Paula Brenzel, Ski Gemeinschaft Kreis Rotenburg), Andrea Rothfuss (VSG Mitteltal), Anna-Lena Forster (BRSV Radolfzell), Anna-Maria Rieder (RSV Murnau), Christoph Glötzner (RBA im ASV 1860 Neumarkt), Leander Kress (TSV Friedberg), Luisa Grube (SSG Blista Marburg mit Guide: Luca Traichel SC Garmisch), Isabell Thal (TSV Kareth-Lappersdorf), Maximilian Körner (SC Partenkirchen).

Para Snowboard:
Christian Schmiedt (SV Germering), Matthias Keller (Sigmaringen), Manuel Ness (SV Germering)

Weitere Informationen stehen auf www.teamdeutschland-paralympics.de und www.paralympic.org/nordic-skiing.

Quelle: Nico Feißt & Ben Schieler

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