Vereinsfinder für Menschen mit Behinderung

Seit zwei Jahren gibt es den Vereinsfinder für Menschen mit Behinderung auf der Online-Plattform parasport.de des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Inzwischen haben 250 Vereine bundesweit ihre Angebote dort veröffentlicht. Ein Meilenstein ist damit erreicht, doch klar ist: Es braucht noch viel mehr Sportvereine, die ihre Türen für Menschen mit Behinderung öffnen, um Teilhabe am Sport in der Praxis zu ermöglichen.

Seit Frühjahr 2023 können Deutschlands Sportvereine ihre Angebote für Menschen mit Behinderung auf der Plattform parasport.de selbstständig eintragen. Das hat gleich zwei Vorteile: Es können sowohl die Möglichkeiten gebündelt und anschaulich präsentiert werden als auch direkte Kontakte zwischen Vereinen und Menschen mit Behinderung in der Region entstehen. Dadurch trägt die Webseite zu einem einfacheren Einstieg in den Para Sport bei.

„Wir freuen uns, dass die Marke von 250 Vereinen, die ihre Angebote auf der Plattform parasport.de eingetragen haben, endlich geknackt ist. Andererseits zeigt diese Zahl auch auf, dass noch sehr viel mehr passieren muss, damit die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Sport zur Selbstverständlichkeit wird. Wir brauchen die rund 86.000 Sportvereine in Deutschland, um auch für Menschen mit Behinderung ein flächendeckendes bzw. wohnortnahes Sporttreiben ermöglichen zu können“, betont DBS-Präsident Hans-Jörg Michels und fügt an: „Die Webseite parasport.de ist prädestiniert dafür, die Angebote zu veröffentlichen, damit Menschen mit Behinderung ihren Weg in den Para Sport starten können. Die Plattform bündelt vielfältige Informationen, stellt aktuelle Termine und direkte Kontakte in die Sportarten ebenso bereit wie Erklärvideos zu allen paralympischen Sportarten. Damit wollen wir den Zugang in den Sport erleichtern.“

Aus dem aktuellen Sportentwicklungsbericht des Deutschen Olympischen Sportbundes geht hervor, dass das Engagement der Sportvereine für Menschen mit Behinderung leicht gesunken ist von 25 auf 23 Prozent. „Wir hatten uns eine andere Entwicklung erhofft, zumal der DBS mit seinen Landes- und Fachverbänden in den vergangenen Jahren viele Projekte und Maßnahmen auf den Weg gebracht hat, um Menschen mit Behinderung für den Sport zu begeistern. Gleichzeitig wurden und werden Vereine dafür sensibilisiert, sich für Menschen mit Behinderung zu öffnen. Fest steht: Der größte Faktor, der das Sporttreiben verhindert, sind fehlende Vereine und Angebote“, sagt Hans-Jörg Michels.

Der Deutsche Behindertensportverband versucht diesem Status quo entgegenzusteuern – etwa mit dem Handbuch Behindertensport, der dritten Auflage der „SportWoche für Alle“ vom 20. bis 27. September 2025, dem Inklusionsmobil, dem Sportartenkarussell, dem Projekt Teilhabe VEREINfacht oder eben der Plattform parasport.de. Doch für eine positive Entwicklung der Teilhabe im Sport brauche es, so DBS-Präsident Michels, den festen Willen vieler gesellschaftlicher Akteure. „Für eine nachhaltige Wirkung sind wir angewiesen auf die bestehenden Sportstrukturen, auf die Bereitschaft der Übungsleitenden und letztlich auf Wirtschaft und Politik, die die nötigen Rahmenbedingungen dafür schaffen muss.“

Text: Kevin Müller / DBS

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