Torpedos triumphieren historisch in Prag
Anfang Mai fand die fünfte Auflage des Prag Cups in der tschechischen Landeshauptstadt im Powerchair Hockey statt. Acht Mannschaften aus fünf Nationen kämpften um den prestigeträchtigen Titel, unter anderem die internationalen Schwergewichte De Pont Rotterdam und Torpedo Ladenburg aus Nordbaden. In der Vorrunde spielte jeder gegen jeden, die ersten vier Teams sollten sich für das Halbfinale qualifizieren. Zum Auftakt traten die in ungewohnten pinken Trikots gekleideten Ladenburger gegen die Indians aus Pilsen (Tschechien) an. Dabei wurden sie ihrer Favoritenstellung gerecht und siegten mit 10:0. Torpedo-Kapitänin Veronica Conceicao erzielte überragende fünf Tore und auch Naomé Schenk, Neuzugang aus Lausanne, konnte in ihrem ersten Spiel für ihren neuen Club direkt einen Treffer zum Erfolg beisteuern.
Im zweiten Vorrundenspiel ließen die Torpedos dem Schweizer Meister Iron Cats Zürich mit 9:1 keine Chance, wobei die Eidgenossen nicht in Bestbesetzung antraten. Auch im Spiel gegen die Zeka-Rollers Aargau ließen die Ladenburger mit einem 7:3 Erfolg nichts anbrennen. Als nächster Gegner warteten die Gastgeber Jaguars Prag. Der tschechische Meister spielte gewohnt aus einer massiven Abwehr heraus. Die phasenweise ungeduldig agierenden Torpedos machten sich das Leben ein ums andere Mal selbst schwer, konnten dann aber das Spiel in der Schlussphase doch mit 5:2 für sich entscheiden. Weiter ging es gegen den slowenischen Meister Trouble Makers Ljubljana, in dem sich die Badener wieder auf ihre Stärken besannen und das Spiel mit 7:1 locker nach Hause brachten. Auch im letzten Spiel eines langen Tages bezwangen die Torpedos ihren Gegner – das 6:1 gegen die New Cavaliers Prag sicherte den 2. Platz in der Vorrunde.
Am zweiten Turniertag kam es zum Entscheidungsspiel um den Gruppensieg gegen De Pont Rotterdam, die ebenfalls all ihre Spiele bis zu diesem Zeitpunkt gewonnen hatten. In der 29jährigen Clubhistorie der Ladenburger konnten sie noch nie gegen Rotterdam gewinnen, doch heute endete diese Serie spektakulär. Die Niederländer erspielten sich ein großes Chancenplus, aber eine überragende Torhüterin Olga Ulrich und ein sehenswerter Treffer von Nelson Braillard brachten den heute wieder in den traditionellen blauschwarzen Trikots antretenden Torpedos einen geschichtsträchtigen 1:0 Erfolg.
Somit trafen die Blauschwarzen im Halbfinale auf den Vorrundenvierten, die Jaguars Prag. Geduldig suchten die Badener die Lücken in der gegnerischen Defensive, ohne dabei ihre eigene Abwehr zu vernachlässigen. Bis auf zwei Halbchancen gestatteten sie dem Gegner keine Torgelegenheiten und sicherten sich mit einem souveränen 3:0 Erfolg den erneuten Einzug ins Finale.
Dort kam es abermals zum Treffen mit De Pont Rotterdam. Bereits 2015 lautete das Finale Torpedo gegen De Pont, welches die Niederländer damals mit 5:1 für sich entschieden. Das Spiel verlief äußerst spannend, vor allem die Abwehrformationen auf beiden Seiten dominierten. Etwa drei Minuten vor dem Seitenwechsel gelang dann Paul Emmering die umjubelte Führung. In der zweiten Hälfte erhöhte Rotterdam den Druck merklich, doch Ladenburg verteidigte leidenschaftlich. Sekunden vor Spielende narrte der niederländische Nationalspieler Rodi Feller die Torpedo Abwehr und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kamal Tahtahi, der seit Jahren als der beste Powerchair Hockey Spieler der Welt gilt, souverän. Nun kam es zur Verlängerung, die nach dem Golden Goal Prinzip ausgetragen wurde. Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, ehe Nelson Braillard kurz vor dem Ende der Verlängerung auf Pass von T-Stick Jörg Diehl das goldene Tor für die Torpedos erzielte. Damit holen die Badener nach 2011 ihren zweiten Turniersieg in Prag. Jörg Diehl wurde zum besten T-Stick Spieler des Turniers gewählt.
Quelle: Torpedo Ladenburg / Jörg Diehl