Sitzvolleyballer von Anpfiff Hoffenheim e.V. setzen positive Turnierserie in Prag fort
Noch einmal sammeln die Sitzvolleyballer alle Körner zusammen, rutschen was sie können um den gegnerischen Angriff sicher zum Zuspieler zu bekommen. Dann Matchball für den Gegner – ein wahrer Krimi beim Turnier „Sitting Comet 2018“ vom 15.-17. Juni in Prag.
Die Einladung, sich in Tschechiens Hauptstadt mit internationalen Teams zu messen, nahm die Sitzvolleyballmannschaft von Anpfiff Hoffenheim e.V. gerne an. Den Ausrichter, SK Kometa Praha, kannte man von vergangenen Wettkämpfen, nicht zuletzt vom eigenen Volksbank Kraichgau & Friends Cup im April 2018 in der heimischen Halle und dem BRS-Cup Hamburg Ende Mai.
Kapitän Steffen Maier mussten an diesem sonnigen Juni-Wochenende auf einige Stammkräfte verzichten, unter anderem auf die Nationalspieler, da es terminliche Überschneidungen gab. Auch Hoffenheims Trainer Sonnenbichler war verhindert, doch wurden die Kraichgauer vor Ort von Tanja Krosse (Spielerin beim befreundeten BV Leipzig) mental und mit taktischen Hinweisen optimal unterstützt.
Bestmöglichstes Gruppenergebnis
In der Vorrunde hatten die Badener in der Gruppe B mit Aktau (Kasachstan), Brno (Tschechien), dem BV Leipzig, sowie der Deutschen Damen Nationalmannschaft eine starke Konstellation erwischt. Im ersten Spiel ging es direkt gegen die deutschen Frauen und die Hoffenheimer waren rasch auf Betriebstemperatur und entschieden das Auftaktspiel mit 2:0 für sich. Dem nächsten Gegner Aktau eilte der Ruf, ein starkes und abgebrühtes Team zu sein, voraus und die Spieler von Anpfiff Hoffenheim mussten beim erstmaligen Aufeinandertreffen dies bestätigen und verloren beide Sätze deutlich gegen die Kasachen. Obwohl die „Anpfiff-Rutscher“ auch das folgende Spiel mit 0:2 an den BV Leipzig abgeben mussten, zeigten sie im letzten Gruppenspiel noch einmal was in ihnen steckt und führten im ersten Satz mit 16:0 gegen das Team aus Brno. Auch der zweite Durchgang gegen die Tschechen war eine klare Sache und so erreichte die Mannschaft aus dem Kraichgau den dritten Platz und somit das bestmöglichste Ergebnis der Vorrunde. Gruppensieger im Pool B war Aktau.
In Gruppe A spielte SK Kometa Praha (Tschechien), die Herren Nationalmannschaft Lettland, Lavia Copenhagen (Dänemark), TH Eilbeck aus Hamburg und die Mannschaft des Dresdner SC 1898, welche als Gruppensieger hervorging.
Tie-Break Krimi gegen die Norddeutschen
Am Sonntagvormittag traf das Anpfiff-Team auf den TH Eilbeck. Vor drei Wochen gab es die erste Begegnung beider Teams beim Turnier in Hamburg, bei der die Badener sich im Tie-Break geschlagen geben mussten. Von Anfang an zeigten die Kraichgauer, dass es diesmal anders ausgehen sollte und punkteten mit kraftvollen Aufschlägen, kämpften um die Bälle und wurden mit dem Satzgewinn im ersten Durchgang belohnt. Im zweiten Satz fand die süddeutsche Mannschaft nur schwer ihren Rhythmus und die Hamburger nutzten dies, um sich abzusetzen. Am Ende stand es 1:1 nach Sätzen und wieder ging es gegen die Hanse-Städter in den Tie-Break. Es war ein ausgeglichener Satzbeginn, doch dann schlichen sich Eigenfehler bei Hoffenheim ein und Hamburg baute den Vorsprung aus. Auf beiden Seiten des Netzes wurden die Reserven angezapft. Dabei wurden vor allem die Hoffenheimer lautstark angefeuert. Beim Stand von 8:11 nahmen die Badener ihre taktische Auszeit, welche sogleich Wirkung zeigte: Punkt für Punkt konnte durch eine stabilere Annahme und gezielte Angriffe gewonnen werden. Die Spannung lag in der warmen Hallenluft, der Kampfgeist war zu spüren und ein „Auf geht’s Hoffe, auf geht's“ schallte aus vielen Kehlen der Zuschauer und Feldspieler. Dann Matchball für Hamburg, doch Hoffenheim wehrt ab: Stand 14:13 - es war eine Crunchtime wie sie im Buche steht. Wer zeigt mehr Nervenstärke? Noch einmal sammelten die Anpfiff- Sitzvolleyballer alle Körner zusammen. Dann der starke Aufschlag von Volker Lauble und großer Jubel bei den Kraichgauern. Diesmal hatten sie den Tie-Break mit 16:14 für sich entschieden!
Im Spiel um Platz 5 gegen die Ausrichtermannschaft SK Kometa Praha war dem Anpfiff-Team deutlich anzumerken, dass sie ihre Kräfte in das vorherige Spiel gesteckt hatten und nur mühsam Boden gut machen konnten. Angepeitscht durch das heimische Publikum sicherte sich das tschechische Team beide Sätze und somit erreichte die Mannschaft Anpfiff Hoffenheim e.V. einen sehr guten 6.Platz beim Sitting Comet 2018.
Tolles Turnier mit Wiederholungsbedarf
Hoffenheims Angreifer Claus Ellinger resümiert: „Wir konnten Inhalte aus den vergangenen Trainingswochen umsetzen und zeitweise mit bisher besseren Teams auf Augenhöhe mithalten. Mit dem Tie-Break gegen die Hamburger haben wir uns selbst belohnt und wahren Team- und Kampfgeist bewiesen. Schade, dass wir das im letzten Spiel nicht mehr so auf die Platte bringen konnten. Zwar fehlten ein paar Stammspieler, doch die Mannschaft vor Ort spielte leidenschaftlich Sitzvolleyball, steigerte sich im Verlauf und verlässt Prag mit einem guten 6.Platz.“
Auch Uwe Arndt, der sein erstes Turnier für Anpfiff Hoffenheim e.V. spielte, äußerte sich sehr positiv: „Der Ausrichter hat uns ein geniales Wochenende bereitet: Neben einer guten Wettkampforganisation kamen auch die gemeinschaftlichen Aktivitäten nicht zu kurz. Das Eröffnungs-Dinner am Freitag, sowie die Stadtrundfahrt am Samstag waren gelungene und ergänzende Programmpunkte zum Spielbetrieb.“
Die Platzierungen im Überblick:
1. BV Leipzig
2. Herren Nationalmannschaft Lettland
3. Aktau
4. Dresdner SC 1898
5. SK Kometa Praha
6. Anpfiff Hoffenheim e.V.
7. TH Eilbeck
8. Brno
9. Lavia Copenhagen
10. Damen Nationalmannschaft Deutschland
Für Anpfiff Hoffenheim e.V. spielten: Uwe Arndt, Peter Edinger, Claus Ellinger, Birgit Kaiser, Volker Lauble, Steffen Maier und Angelika Nowak.
Bericht und Foto: Anpfiff Hoffenheim