Rollstuhlbasketball: Deutsche Meisterschaften der Frauen in Frankfurt
Nach einer soliden Leistung in vier Spielen erreichen die Damen des Kaders Baden-Württemberg-Reinland-Pfalz (BaWü-RLP) den vierten Platz bei den Deutschen Meisterschaften (DM) in Frankfurt und verpassen somit nur knapp die Medaillen-Ränge.
Bei den DM wurde das Team um Trainer Kai Frank und Co-Trainer Rainer Gastinger durch Melanie Andrä, Janne Deutschmann und Svenja Mayer, die ihre erste DM für den Kader BaWü-RLP bestritten, verstärkt. In der Gruppenphase spielten das Team aus BaWü-RLP gegen die Mannschaften aus Bayern und Hamburg.
Im ersten Spiel begegneten die BaWü-RLPler am Freitagabend den amtierenden Vizemeistern aus Bayern. Bis zur fünften Spielminute des ersten Viertels konnten die BaWü-RLPler den Bayern die Stirn bieten. Mit einem 12:0 Lauf endete das erste Viertel dann jedoch eindeutig für die Zweitplatzierten der letzten DM (18:6). Das zweite und dritte Viertel verliefen ausgewogener, dennoch konnte sich Bayern weiter absetzen und das Spiel ging mit einem Rückstand von 45:24 ins letzte Viertel. Im letzten Viertel musste sich das Team aus BaWü-RLP mit lediglich zwei erfolgreichen Abschlüssen den Bayern mit einer 55:28 Niederlage geschlagen geben.
Im zweiten Spiel der Gruppenphase gegen Hamburg kämpften die Damen aus BaWü-RLP um den zweiten Gruppenplatz und somit um den Einzug ins Halbfinale. Motiviert, an diesem Samstag noch ein weiteres Spiel absolvieren zu dürfen und sich somit den vierten Platz zu sichern, starteten die Damen aus BaWü-RLP in das Spiel am Samstagmorgen. Ein chaotischer Start ins Spiel führte zu einem bitteren Einstieg von 0:11 Punkten zu Gunsten der Hamburger. Erst in der achten Spielminute gelang es den BaWü-RLPler zu punkten. Das Resultat des ersten Viertels 6:13 für Hamburg. Ab dem zweiten Viertel stand die Defense der BaWü-RLP-Damen und die Chancen unter dem gegnerischen Korb wurden besser genutzt. Dennoch konnten die Damen lediglich einen Punkt gut machen (Halbzeit 17:23). Knackpunkt wurde wie so oft das dritte Viertel, welches die Damen aus BaWü-RLP mit 15:4 eindeutig für sich entschieden und somit auch das Spiel zu ihren Gunsten drehen konnten (32:27). Im letzten Viertel gestalteten die Mannschaften das Spiel nochmals spannend. Die ersten fünf Minuten ließen sich die Damen aus BaWü-RLP überrollen und verschenkten die Führung (32:34). Angetrieben vom Ziel, ins Halbfinale einziehen zu können, punkteten die Damen eins ums andere Mal und ermöglichten den Gegnern lediglich zwei Punkte in den letzten fünf Minuten. Mit einem 42:36 Sieg der BaWü-RLPler gegen Hamburg entschied das Spiel zwischen Bayern und Hamburg über den Einzug ins Halbfinale. Der Sieg von Bayern gegen Hamburg sicherte den BaWü-RLPlern als Gruppenzweiter den Einzug ins Halbfinale und somit eine Platzierung unter den ersten Vier.
Eine schwere Aufgabe erwartete das Team um Trainer Kai Frank im Halbfinale gegen Hessen, den Deutschen Meister des letzten Jahres. Als klarer Außenseiter ging es in diesem Spiel vor allem darum, sich nicht unter Wert zu verkaufen. Mit einer konstanten Leistung über alle Viertel hinweg konnte das Team aus BaWü-RLP zwar mit einer Niederlage, aber erhobenen Hauptes aus diesem Spiel gehen. Nach den Viertelergebnissen (16:8; 29:16; 41:23) endete das Spiel mit 55:29 für Hessen. Am Sonntag ging es somit bei den Platzierungsspielen um Platz 3 für das Team aus BaWü-RLP.
Ähnlich wie im Spiel gegen Hessen ging es auch im Platzierungsspiel vorrangig darum, sein eigenes Potential voll auszuschöpfen und gegen das Team aus NRW nicht unterzugehen. Weder in der Defense noch in der Offense konnten die BaWü-RLPler zunächst überzeugen. Lücken in der Defense führten zu einfachen Punkten unter dem eigenen Korb, während die zahlreichen Chancen unter dem gegnerischen Korb nicht genutzt wurden. Mit einem Halbzeitstand von 11:41 war das Spiel bereits vorzeitig entscheiden. Dennoch hörte das Team aus BaWü-RLP, wie auch in den Spielen zuvor, nicht auf zu kämpfen. Der Team- und Kampfgeist führte zu einem ausgeglichenem dritten Viertel. Das letzte Viertel konnten die Damen aus BaWü-RLP am Ende sogar für sich entscheiden. Mit einem Ergebnis von 37:63 können die Damen aus BaWü-RLP mit einem vierten Platz und der Entwicklung über das Turnier hinweg zuversichtlich auf die nächsten Deutschen Meisterschaften blicken.
Mit dem Youngstar der vergangenen DM Catharina Weiß war BaWü-RLP auch dieses Jahr wieder bei den Ehrungen der besonderen Leistungen vertreten. So wurde Catharina Weiß neben vier anderen Teilnehmerinnen der DM in das All-Star Team gewählt.
Das Team bedankt sich für die Möglichkeit, sich auf die Deutsche Meisterschaft in zahlreichen Lehrgängen vorbereiten zu können und somit bereits vor dem Turnier als Team zusammen zu finden. Die Unterstützung in Form von Lehrgängen und der Einsatz des Trainer- und Organisationsteams ermöglicht hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder eine gute und intensive Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft. Klares Ziel des Teams ist, einen Platz gut zu machen und sich somit einen Medaillen-Rang zu sichern.
Text: Katrin Frank
Bild: Harald Appel