Mit vollem Elan als Co-Trainer aktiv: Laura, Ralf und Jörg vom TV Friedrichstal

Dass sie sich in ihrem Verein und in ihrer Sportgruppe wohlfühlen, merkt man ab der ersten Sekunde, wenn man die Sportstätte des TV Friedrichstal in Stutensee betritt. Laura, Ralf und Jörg begrüßten BBS-Projektreferentin Laura Wienk-Borgert herzlich, als sie zum Vereinsbesuch am vergangenen Samstag vorbeikam. Sie wollte sich ein Bild davon machen, was sich seit der Co-Trainer-Ausbildung im Herbst 2020 entwickelt hat, an der die drei Sportler teilgenommen hatten. Die Ausbildung ist Teil der *Zukunftskampagne für Menschen mit geistiger Behinderung „Sport vereint.“

Judo und Bogenschießen sind die beiden Sportarten, die trainiert werden. Der Fokus der Co-Trainer-Tätigkeit liegt aber ganz klar beim Judo. Bogenschießen wurde während der Corona-Pandemie begonnen, da Judo in dieser Zeit aufgrund des Körperkontakts nicht möglich war.

Die Aufgaben beim Judo-Training haben die drei an diesem Tag klar verteilt. Den Aufbau der Judomatten – angeleitet von Ralf und Jörg - macht die Gruppe gemeinsam. Nach einer kurzen klassischen, japanischen Judo-Begrüßung durch Trainer Stefan übernimmt Laura das Aufwärmen. Mit deutlichen Ansagen und durch Vormachen verschiedener Laufübungen bewegt sich die Gruppe durch den Raum. Auch die anschließenden Kräftigungsübungen erklärt sie super und strukturiert. Auf die Frage, ob ihr die Ausbildung was gebracht hat, antwortet sie direkt: „Und wie! Ich habe jetzt Verantwortung und kann den anderen helfen!“

Welche Verantwortung und Funktion ein Co-Trainer hat und dass sich darüber alle drei bewusst sind, wird auch beim Zuschauen von Ralf und Jörg deutlich. Ralf übernimmt die Fallschule, Jörg im Anschluss das Techniktraining. Sicherheit ist den beiden wichtig, die bereits den schwarzen Gurt tragen und einige Erfahrungen aus den letzten Jahren mitbringen. Sie beschreiben die Übungen gut und erklären durch Vormachen, was zu beachten ist. Durch Unterstützung des Trainers läuft die Stunde sehr strukturiert ab und allen sind mit Feuereifer dabei. Auch beim abschließenden Basketball-Spiel, das vor dem Bogenschießen nochmal auspowern soll.

Trainerin Dagmar Schulmeister, die die drei zur Ausbildung angemeldet hatte, leitet das Bogenschießen und ist auch selbst im Judo und in der Selbstverteidigung aktiv. Den drei Verantwortung zu geben, einen Lerneffekt zu erzielen und die Entwicklung zu beobachten, bereitet ihr große Freude. Das ist es, was es ausmacht.

*Das Ziel von Sport vereint ist es, Menschen mit geistiger Behinderung in Vereine zu integrieren und sie über das aktive Sporttreiben hinaus im Ehrenamt zu fördern. Mit der Co-Trainer-Ausbildung sollen Trainer-Tandems bestehend aus einem Übungsleiter und einem Co-Trainer entstehen, die gemeinsam das Training anleiten.

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