Heidelbergs Rollstuhlbasketballer verabschieden sich mit respektabler Leistung aus der Saison 2016/2017
Am vergangenen Samstag bestritten die Rolling Chocolate Heidelberg ihr letztes Saisonspiel in der 2. Bundesliga Süd, auswärts gegen die Roller Bulls St. Vith. Nach hartem Kampf mussten sich die Neckarstädter, die die Saison auf Platz 5 beenden, trotz respektabler Leistung mit 64:53 gegen den hoch favorisierten Tabellenzweiten, geschlagen geben.
Im rappelvollen Hexenkessel von St. Vith starteten die Kirchheimer, die diesmal auf ihren erfahrenen Pointguard Klaus Weber (Rippenprellung) und ihren Flügelspieler Sebastian Holzheu (Abitur) verzichten mussten, gut in die Partie. Nach dem 1.Viertel lag das Heidelberger Team von Headcoach Marco Hopp, dank einer stabilen Zonen-Defense und gutem Stellungsspiels in der eigenen Ofense, überraschend mit 10:11 in Front. Bis zum Seitenwechsel konnten sich die Gastgeber vom Rande der Ardennen zwar die Führung zurückerobern, doch der hartnäckige Underdog vom Neckar blieb, vor allem dank eines erneut unbändigen Kampfeswillen und zudem gut funktionierendem Teamplays, weiter auf Schlagdistanz (36:32 zur Halbzeit). Heidelbergs Center Ralf Schwarz machte mit seiner Präsenz auf beiden Seiten des Courts und zudem einer überragenden Punkteausbeute (34 Punkte/Topscorer der Partie) die erneuten Ausfall- und Verletzungssorgen der Rolling Chocolate vergessen. Dennoch geriet der zuvor auf Hochtouren arbeitende Chocolate-Motor im 3.Viertel leider ziemlich ins Stocken. Die Defense der Bulls wurde zunehmend aggressiver und ruppiger und zwang die Gäste vom Neckar oft zu schwierigen Würfen. So gelangen dem Heidelberger Team um Mannschaftskapitän Sven Eckhardt (12 Pkt./1 Dreier) nur magere 7 Punkte und man hatte Glück, das auch beim sehr nervös agierendem Gegner, die Trefferquote massiv in den Keller ging. Vor dem Abschlussviertel lagen die Gäste aus der Metropolregion mit 46:39 immer noch aussichtsreich im Rennen, doch die Kräfte reichten nicht aus, um das Ruder nochmal herumzureißen. Svenja Mayer, die in ihrer ersten Zweitliga-Saison, eine bemerkenswerte Entwicklung bei den Rolling Chocolate durchlaufen hat, erzielte unter dem Jubel ihrer Mitspieler Mitte des Viertels via Freiwurf ihren ersten Saisonzähler und Kapitän Sven Eckhardt verwandelte kurz vor Ende der Partie in gewohnt sicherer Manier einen sehenswerten Dreier. Am Erfolg (64:53) der hoch favorisierten Hausherren aus St. Vith änderte dies zwar nichts mehr aber es bleibt nach einer sportlich äußerst holprigen und von unzähligen Rückschlägen geprägten Saison, dennoch die Erkenntnis, dass es sich lohnt seiner Linie treu zu bleiben und den Sportnachwuchs konsequent zu fördern. Und so blicken die Rolling Chocolate Heidelberg, die auch in der Spielzeit 2016/2017, trotz magerer Punkteausbeute in der Liga, wieder vielen Talenten den Weg geebnet haben, zuversichtlich in die Zukunft. „Es war von den vielen, meist krankheits- oder verletzungsbedingten Ausfällen und den vielen unglücklichen, oft knappen Niederlagen her betrachtet, eine wahre Seuchensaison. Dennoch hat das Team, ganz nach seinem Motto („One team, one spirit!“), bis zur letzten Sekunde alles gegeben und immer füreinander, sowie für die treuen Fans gekämpft. Diese Leistung verdient, nicht nur von mir als Trainer der Truppe, den aller höchsten Respekt!“, zeigte sich Heidelbergs Headcoach Marco Hopp nach einer turbulenten Saison 2016/2017 stolz auf seine Mannschaft.
Punkteauswertung Rolling Chocolate Heidelberg vs. Roller Bulls St. Vith:
Für Heidelberg spielten: Schwarz 33, Eckhardt 12, Gumpert (Th.) 5, Vogt 2, Mayer 1, Ernst, Weiß.
Für St. Vith spielten: Van Houcke 17, Comor 14, Nulens 9, Minten 7, Saadi 6, Dries 4, Moujoud 4, Bernal 3, Pho, Veithen.
Abschlusstabelle der 2. Bundesliga Süd (Nachholspiele Frankfurt vs. Ulm (02.04.17) + Lahn-Dill 2 vs. St. Vith (08.04.17) nicht mit einbezogen, Tabellensituation bleibt aber aufgrund der direkten Vergleiche der jeweiligen direkten Tabellennachbarn, unabhängig von den Ergebnissen, identisch):
Team |
Pkte |
Körbe |
+/- |
Sp |
|
1. |
22 : 6 |
961 : 821 |
140 |
14 |
|
2. |
20 : 8 |
893 : 781 |
112 |
14 |
|
3. |
20 : 10 |
930 : 806 |
124 |
15 |
|
4. |
14 : 14 |
857 : 839 |
18 |
14 |
|
5. |
6 : 24 |
828 : 1015 |
-187 |
15 |
|
6. |
4 : 24 |
708 : 915 |
-207 |
14 |
Text: Johannes Ernst