Fleißige Exoten beim Entwicklungscamp für Para Biathlon
15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zehn Ländern trainieren beim Entwicklungscamp für Para Biathlon im frisch modernisierten Nordic Center Notschrei und am Olympiastützpunkt Freiburg. Die Beteiligten schwärmen anschließend vom Ablauf und den Bedingungen.
Sie kamen aus Staaten, die bislang im internationalen Biathlon eher weniger präsent sind: Bulgarien, Island, Brasilien und Spanien beispielsweise. Doch geht es nach Tomi-Pekka Riihivuori, dem Para Biathlon Manager der Internationalen Biathlon Union (IBU), soll sich diese Unterrepräsentanz möglichst bald ändern. Eben deshalb lud die IBU die „Exoten“, wie Riihivuori sie liebevoll gemeint nannte, und den Nachwuchs anderer bereits etablierterer Länder in den Schwarzwald ein, zum dritten Entwicklungscamp der IBU für Para Biathlon. „Wir wollen weitere Athletinnen und Athleten für unseren Sport begeistern“, sagte Riihivuori.
Organisiert vom deutschen Para Ski nordisch-Bundestrainer Ralf Rombach folgten die Gäste einem straffen Programm. An sechs Tagen zwischen Ende September und Anfang Oktober standen unter Anleitung der früheren US-amerikanischen Nationaltrainerin Eileen Carey und des deutschen Co-Bundestrainer Para Biathlon, Rolf Nuber, Einheiten im Schießtraining und in der Lauftechnik am Notschrei auf dem Programm. Am Olympiastützpunkt Freiburg gab es einen Trainingsblock Athletik-Kraft-Koordination und ein Seminar mit der Ernährungsberaterin und zweifachen Europameisterin im Mountainbike-Marathon, Adelheid Morath. Das Camp endete mit einem Trainingswettkampf am Notschrei.
Die jüngst fertig asphaltierte Anlage im modernisierten Nordic Center und die Atmosphäre im Schwarzwald beflügelten offenbar. „Der Enthusiasmus und die Hingabe, die wir gesehen haben, zeigt, wie stark die Zukunft von Para Biathlon sein kann“, bemerkte Eileen Carey. „Die neue Anlage hat ihre Bewährungsprobe absolut bestanden“, fand auch Ralf Rombach, der sich freute zu sehen, dass sich der Nachwuchs „von Tag zu Tag sichtbar gesteigert hat“. Tomi-Pekka Riihivuori führte das auch auf die früheren und aktuellen Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft zurück, die mit ihrer Erfahrung das Camp bereicherten. Die Paralympicssieger Martin Fleig und Leonie Walter sowie der Weltmeister Marco Maier gaben individuelle Tipps. „Vorbilder wie sie braucht es“, sagte Riihivuori.
Der Para Biathlon Manager hofft, viele der neuen Gesichter wiederzusehen. Im Fall der beiden deutschen Teilnehmer Johannes Rank (WSV Trusetal) vom Sportgymnasium Oberhof und der aus Dortmund stammende Simon Theis (SV Kirchzarten) ist die Hoffnung sehr realistisch. Riihivuori selbst wird Anfang 2026 wieder am Notschrei weilen. Vom 8. bis 11. Januar kommt dort die Weltelite zum Weltcup zusammen.
Quelle: Nordic Paraski Team
