Bunter Austausch beim „virtuellen Sporthock“ im Rahmen der „Woche der Inklusion“
Der „virtuelle Sporthock“ ist Teil des Projekts „Inklusionsoffensive in die Sportvereine“, das von der Aktion Mensch gefördert wird. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen ein adäquates sportliches Angebot zu bieten und einen Zugang zum organisierten Sport herzustellen. Dies kann nur gelingen, wenn Sportvereine die vielfältigen Möglichkeiten von Menschen mit Behinderung erkennen und ihre Angebote für die Zielgruppe öffnen.
Sport-Inklusionsmanagerin Kim Früh zeigte sich erfreut, dass sich zur Online-Veranstaltung Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zehn verschiedenen Vereinen aus ganz Baden anmeldeten. Sie führte die Mitglieder, Funktionäre und Trainerinnen und Trainer aus Freiburg, Karlsruhe, Mannheim und Schwetzingen durch die Veranstaltung und erläuterte, dass das Rezept für gelungene Inklusion aus nur vier Zutaten besteht: „Mut, Offenheit, Kreativität und Verständnis – mehr braucht es nicht!“.
Da alle Vereine bereits mit dem Thema Inklusion vertraut waren und aktive Bewegungsangebote in ihrem Portfolio bieten, beziehungsweise aktuell aufnehmen möchten, entwickelte sich schnell ein bereichernder Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer mit und ohne Behinderung sprachen ohne Tabus und mit großer Offenheit über ihre Bedürfnisse und Wünsche im organisierten Sport. Viele Fragen gingen an den Ehrengast Katja Kauffmann. Die aus der Nähe von Freiburg stammende Katja Kauffmann ist paralympische Nachwuchsathletin und gehört dem BBS-Paralympics-Förderteam an. Die Ski-Langläuferin und Biathletin wurde mit einer Dysmelie geboren und hat ein verkürztes Bein. Sie kann ihre Rennen deshalb nur mit Sportprothese bestreiten. Katja gewährte wertvolle Einblicke in ihr Leben mit Behinderung, klärte die Trainer der teilnehmenden Vereine darüber auf, was sie sich zu Beginn ihrer sportlichen Laufbahn von ihren Trainern gewünscht hätte und berichtete von ihrem emotionalsten Moment im Sport: „Der war 2018 als ich beim Heimweltcup in den Kader nominiert wurde!“. Das gerade mal 16jährige Ausnahmetalent gab Tipps zum Umgang mit Menschen mit Behinderung und konnte anhand ihrer beeindruckenden Sportkarriere den Blickwinkel weg vom defizitären Denken hin zur sportlichen Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen lenken. Natürlich ist ihr Traum die Teilnahme bei den Paralympics in Peking.
Kaum überraschend aber dennoch bewegend waren die abschließenden Dankesworte einer im Elektrorollstuhl sitzenden Sportlerin an Katja Kauffmann: „Ich bin Dir sehr dankbar, für den Mut, den Du mir gemacht hast. Du bist mein Vorbild!“.