Co-Trainer Besuch beim Fußball

Jan Gollon hat eine geistige Behinderung. Zusammen mit Daniela Doninger hat er die Co-Trainer-Ausbildung beim BBS absolviert und dabei gelernt, wie er seinen Fußballtrainer Jan Meier unterstützen kann. Die Co-Trainer-Ausbildung ist das Herzstück der BBS-Zukunftskampagne für Menschen mit geistiger Behinderung „Sport vereint“.  Ziel des BBS ist es, in möglichst vielen Vereinen in Baden Trainer-Tandems (bestehend aus Übungsleitern und Co-Trainern) zu bilden. Sport-Inklusionsmanagerin Kim Früh freut sich, bei ihrem heutigen Vereinsbesuch bei der Fußballgruppe der Lebenshilfe BBA sogar ein Trainer-Trio anzutreffen: Übungsleiter Jan Meier wird von Daniela Doninger und Jan Gollon unterstützt.

Auf dem Platz stehen 10 Teilnehmer mit geistiger Behinderung. Jan Gollon hilft beim Aufbau: er holt das Ballnetz aus der Garage und stellt gemeinsam mit dem Trainer die Kleintore auf. Dass sich Jan Gollon im Vorfeld auf die heutige Trainingseinheit vorbereitet hat, wird deutlich, als er den Slalomlauf vormacht und dabei zahlreiche Bewegungsvarianten einbaut. Nach dieser ersten Herz-Kreislauf-Erwärmung übernimmt Daniela die Mobilisation und Dehnung. Sie ruft dazu alle Teilnehmenden in den Mittelkreis des Fußballplatzes und macht verschiedene Übungen vor. „Denkt auch daran, Eure Schultern zu kreisen – das ist wichtig!“ erklärt Daniela mit lauter Stimme. Weil sich die Fußballgruppe auf ein großes Fußballturnier in Baden-Baden vorbereitet, teilt Trainer Jan Meier die Teilnehmenden in zwei Gruppen und lässt sie Spielpraxis sammeln. Anschließend endet die Einheit mit Torschusstraining. Als die Teilnehmenden stolz den Platz verlassen, wenden sie sich ausnahmslos alle mit der Frage „Hast Du meine Tore gesehen?“ an Kim Früh.

Im Abschlussgespräch berichtet Jan Meier, dass er die Angebote für die Fußballgruppe noch weiter ausbauen und inklusive Trainingseinheiten in Kooperation mit seinem eigenen Heimatverein anbieten möchte. Das Problem sei in erster Linie die stark eingeschränkte Mobilität der Teilnehmenden. „Deshalb fahre ich jetzt alle mit dem Lebenshilfe-Bus nachhause“, so Meier bevor er seine Tour nach Steinbach, Wagshurst, Lauf und Achern startet.

Co-Trainer Jan Gollon in Aktion

Co-Trainer Jan Gollon und Trainer Jan Meier beim Torabbau

Ziel des Projekts „Sport vereint“ ist es, Menschen mit geistiger Behinderung die gleichberechtigte Teilhabe im organisierten Sport ermöglichen. Diese soll über das Aktive Sporttreiben hinausreichen und den Zugang in die Ehrenamts- und Gremienarbeit ermöglichen. Kim Früh zieht im dritten Jahr der Projektlaufzeit positive Bilanz und erklärt mit stolzem Blick auf das Trainer-Trio: „Das Projekt hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen. Tage wie heute zeigen mir, was wir bereits erreicht haben!“.

 

Wir freuen uns auf weitere interessante Vereinsbesuche in den kommenden Wochen und werden regelmäßig darüber berichten.

Alle Informationen zur BBS-Zukunftskampagne „Sport vereint“ gibt es hier.

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