2022 - ein weiteres, außergewöhnliches Jahr
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportfreunde, liebe BBS-Sportfamilie,
ein weiteres Jahr voller Herausforderungen geht zu Ende.
„Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können.“ (E. Ferstl)
Das BBS-Präsidium und das Team der BBS-Geschäftsstelle wünschen Ihnen viele kostbare Augenblicke und die Ruhe, diese zu genießen.
Auch wir werden uns diese Augenblicke nehmen und vom 27.12.2022 bis zum 05. Januar 2023 die BBS-Geschäftsstelle schließen. Ab dem 09. Januar 2023 sind wir dann wieder wie üblich für Sie erreichbar.
Wir freuen uns sehr, dass nach den schwierigen Jahren nun alles wieder normal läuft und dass wir wieder auf so viele höchst erfreuliche Veranstaltungen, Projekte und Initiativen zurückblicken können. Gestatten Sie mir deshalb - bevor wir uns diese Auszeit nehmen - noch einen kurzen Blick zurück auf die Dinge, die mir im sportlichen Bereich im Jahr 2022 besonders in Erinnerung geblieben sind:
Bildung/Lehre - Wir blicken auf ein Lehrgangsjahr zurück, das zwar immer noch von pandemiebedingten Einschränkungen betroffen war, schrittweise aber weitestgehend zur Normalität zurückfand und spätestens zur Jahresmitte nahezu ohne Einschränkungen stattfinden konnte. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an unsere Referentinnen und Referenten. Ungeachtet aller Unsicherheiten und Einschränkungen der letzten nun fast drei Jahre, sind ALLE an Bord geblieben, haben sich durchweg konstruktiv an der Gestaltung der Aus- und Fortbildungsveranstaltungen beteiligt, waren flexibel und stets offen für Neues und haben somit dazu beigetragen, dass die Lehre beim BBS auf dem bekannt hohen Niveau weitergehen konnte.
Auch der Rehabilitationssport wurde in den letzten fast drei Jahren in vielen Bereichen durch die Coronapandemie bestimmt. Erst seit dem Frühjahr 2022 starteten die BBS-Vereine wieder durch und es kehrte mehr und mehr Normalität ein. Da aber viele Vereine zur Vorsicht neigen oder zum Teil auch keine Übungsleiter mehr zur Verfügung stehen, sind wir vom Vor-Krisen-Niveau allerdings noch ein ganzes Stück weit entfernt. Ein Meilenstein im Herzsport ist es sicherlich, dass Herzsportgruppen nun unter gewissen Voraussetzungen ohne die ständige Anwesenheit von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden können. Seit 01. Januar 2022 ist diese neue Regelung offizieller Inhalt der neuen Rahmenvereinbarung.
Gute Nachrichten gibt es auch bei der Entwicklung der Vergütungssätze für Rehabilitationssport. Gerade eben konnten wir die Verhandlungen über neue Vergütungssätze mit der AOK Baden-Württemberg (AOK) abschließen. Die Übersicht mit den ab 01.01.2023 gelten Beträgen, werden wir im Verlauf des Januars veröffentlichen. Auch wenn das Gesamtergebnis nicht vollständig unseren Wünschen und Vorstellungen entspricht, so sind wir doch froh darüber, dass die gegenseitige Wertschätzung und vor allem auch das Verständnis für den Verhandlungspartner auch weiterhin elementare Bestandteile des Miteinanders sind. Und dies in Zeiten, die auch für die Kostenträger ebenso schwer wie außergewöhnlich sind.
Bei den Paralympischen Winterspiele in Peking gelangen dem badischen Teil der Deutschen Mannschaft einige Überraschungen und Sensationen: In der Endabrechnung gab es zehnmal Edelmetall. Mit dieser außerordentlichen Leistung hätte im Vorfeld keiner gerechnet. Insbesondere unsere jungen Para-Ski Nordischen Sportlerinnen und Sportler Leonie Walter (SC St. Peter) und Marco Maier (SV Kirchzarten) überraschten bei den Spielen in Peking. Anna-Lena Forster (BRSV Radolfzell) war mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen einer der Topstars der Spiele in Tokio.
Zu einer großartigen Veranstaltungsalternative für alle Schwimmer und Schwimmanfänger hat sich mittlerweile das BBS-Schwimmfest entwickelt. Auch in diesem Jahr hatten alle Teilnehmenden sehr viel Spaß und die BSG Freistett war wieder einmal ein wunderbarer Gastgeber.
Große Erfolge gab es auch bei den Ausbildungen für Sportabzeichenprüfer zur Zusatzqualifikation für Menschen mit einer Behinderung zu vermelden. Etwa 80 (!!!) neue Prüfer haben nun die Möglichkeit, Menschen mit einer Behinderung das Sportabzeichen abzunehmen.
Sehr erfreut sind wir auch darüber, dass „Behindertensport macht Schule“, seit 2010 eine unserer Vorzeigemaßnahmen, nach einem fast zweieinhalbjährigen Auf und Ab und zahlreichen Absagen, wieder volle Fahrt aufgenommen hat und von den Schulen – von den Grundschulen bis zu den Gesamtschulen und Gymnasien – sogar noch stärker nachgefragt wird, als vor der Pandemie.
Im Oktober haben wir im Rahmen der „Inklusionsoffensive“ mit dem TV Lauf, dem Bahlinger SC und dem Judo-Club Elchesheim-Illingen erstmals drei badische Sportvereine für ihr besonderes, inklusives Engagement mit dem Prädikat „Qualifizierter Inklusions-Sportverein“ ausgezeichnet. Mit der Verleihung dieses Prädikats sollen noch mehr Sportvereine motiviert werden, ihre Sportangebote inklusiv zu gestalten und damit die Rahmenbedingungen zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung nachhaltig verbessert werden.
Mit der „Co-Trainer-Ausbildung“, dem Herzstück unserer „Zukunftskampagne für Menschen mit einer geistigen Behinderung“, haben wir bundesweit für Furore gesorgt. Der Deutsche Behindertensportverband und etliche Landesverbände werden dieses bislang einmalige Konzept übernehmen. 35 Co-Trainerinnen und Co-Trainer mit einer geistigen Behinderung wurden vom Team um Sport-Inklusionsmanagerin Kim Früh unter dem Motto „Bildung kennt keine Grenzen“ in Baden bisher ausgebildet.
Die gemeinsame Servicestelle Inklusion, die der BBS seit 2016 für die beiden Badischen Sportbünde bedient, hat sich mittlerweile fest etabliert. Die Anfragen, die die Servicestelle Inklusion erreichen, sind vielfältig. Kernaufgabe ist es, individuelle Lösungen zu finden. Beraten werden auch die Sport-Fachverbände, wenn es Fragen oder Unterstützungsbedarf zu individuellen Hilfestellungen, begleitenden Assistenzen oder auftretenden Barrieren gibt. Die Tatsache, dass unsere Expertise auch von Kommunen, Sportverbänden, Behinderteneinrichtungen und anderen DBS-Landesverbänden hochgeschätzt wird zeigt uns, dass wir hier, gemeinsam mit den Badischen Sportbünden, auf dem richtigen Weg sind.
Dieser Jahresrückblick ist persönlich, daher auch subjektiv und erhebt selbstverständlich auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Was er aber auf jeden Fall zeigt ist, dass sich unser Verband ungeachtet aller Schwierigkeiten stetig weiterentwickelt. Ein Erfolgsgarant dafür ist sicherlich auch die hervorragende und von großer gegenseitiger Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit von BBS-Präsidium und -Geschäftsstelle. In diesen erstklassig besetzen Bereichen von Ehren- und Hauptamt herrscht eine außergewöhnliche Mischung aus Erfahrung, Ideenreichtum und ausgeprägtem Fachwissen.
Das Jahr 2022 wird dafür in Erinnerung bleiben, dass es uns an unsere Grenzen geführt, aber auch das Beschreiten neuer Wege möglich gemacht hat. Mir persönlich wird es vor allem auch dafür in Erinnerung bleiben, dass es nichts Selbstverständliches mehr gibt und alle Errungenschaften, so normal und unverrückbar sie uns bisher auch vorgekommen sind, tagtäglich erkämpft werden müssen. Umso größer ist die Hoffnung auf die schönen Momente der Weihnachtszeit. Nutzen wir die Zeit, um Abstand von den alltäglichen hektischen Dingen zu nehmen und besinnen uns auf das, was uns wirklich wichtig ist.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich – auch im Namen des BBS-Präsidiums und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BBS-Geschäftsstelle in Baden-Baden - frohe Festtage und einen guten Start in ein gesundes und hoffentlich friedlicheres Jahr 2023.
Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut ins neue Jahr!
Herzlichst
Ihr
Michael Eisele