1. Kaiser-Otto-Cup: Hoffenheimer Sitzvolleyballer gelingt Sensation
Wer am Sonntag, den 31.03.2019 dem Bronzespiel beim 1. Kaiser-Otto-Cup in Magdeburg zusah, der sah nicht nur die sechs Sitzvolleyballer von Anpfiff Hoffenheim, die um jeden Ball rutschten und kämpften, sondern auch großartigen Sport, bei dem Menschen mit und ohne Handicap auf Augenhöhe gegeneinander antraten. Das badische Team musste den ersten Satz des kleinen Finales an die Gastgeber des HSV Medizin Magdeburg abgeben und lag auch im zweiten Satz mit 21:24 in Rückstand. Sollte es ihnen gelingen, drei Matchbälle abzuwehren?
Nachdem sie samstags in den Vorrundenspielen ein Unentschieden gegen den TH Eilbeck (Hamburg) und einen Doppelsieg gegen den Ausrichter und den SCC Berlin verbuchen konnten, mussten sie zwei Niederlagen gegen die beiden sächsischen Teams (BV Leipzig und Dresdner SC 1898) hinnehmen. Damit landeten sie am ersten Turniertag auf einem guten dritten Rang.
Am zweiten Tag standen dann die Zwischenrunde und die Finalspiele auf dem Programm. Gleich zu Beginn ging es erneut gegen das Team der Hansestadt und am Ende eines heißen Schlagabtausches gingen die Hoffenheimer als klare und verdiente Sieger vom Feld. Im Halbfinale saßen die Badener dem BV Leipzig am Netz gegenüber, mit denen man nur eine Woche zuvor noch ein intensives Trainingslager durchgeführt hatte. Zu viel Respekt vor dem Gegner und Eigenfehler führten letztendlich dazu, dass der Einzug ins Finale verpasst wurde. Somit ging es für das Team von Anpfiff Hoffenheim im Bronze-Spiel gegen die Heimmannschaft aus Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt. Nicht nur dass die Hoffenheimer den ersten Satz abgeben mussten, sie hatten auch noch mit einer Verletzung ihrer Zuspielerin zu kämpfen, die aufgrund der knappen Besetzung nicht ausgewechselt werden konnte. Die Kraichgauer taten ihr Bestes, holten schier unmögliche Bälle und blieben den Magdeburgern auf den Fersen. Beim Stand von 21:24 aus badischer Sicht, schien die Sache schon fast klar zu sein. Doch Aufgeben war keine Option! Durch enorm hohen Einsatz, Konzentration und der nötigen Portion Abgebrühtheit wehrte das Anpfiff-Team drei Matchbälle ab. Das Spiel war an Dramatik und Kampfgeist kaum zu überbieten. Mit einem 27:25 drehte die Mannschaft um Spielertrainer Cédric Demay das Spiel und holte sich den Ausgleich. Sollte ihnen nach dieser Sensation auch die weitere gelingen und schafften sie es, das Spiel mit einem Sieg zu krönen? Im Tie-Break spielten sie selbstsicher und souverän auf, machten mit einem 15:8 klare Sache und landeten auf dem Treppchen.
Angreifer Volker Lauble sah die Trainingsmaßnahme im Vorfeld als Schlüsselpunkt für den Erfolg: „Das Trainingslager im Sportpark Rabenberg hat uns weitergebracht. Wir haben technisch und taktisch auf einem anderen Level gespielt und uns mit einem dritten Platz belohnt."
Der Kaiser-Otto-Cup wurde erstmalig von den Sitzvolleyballern des HSV Medizin Magdeburg organisiert und wurde speziell für Zweit- und Nachwuchsmannschaften ausgerichtet. Das Team Anpfiff Hoffenheim II war nicht nur von der Top-organisierten After-Rutsch-Party am Samstagabend, sondern auch vom reibungslosen Ablauf und der guten Atmosphäre des gesamten Turniers begeistert.
Die Platzierungen im Überblick
1. Dresdner SC 1989 II
2. BV Leipzig
3. Anpfiff Hoffenheim II
4. HSV Medizin Magdeburg
5. TH Eilbeck
6. SCC Berlin II
Für Anpfiff Hoffenheim spielten: Uwe Arndt, Fabian Coenen, Cédric Demay, Peter Edinger, Volker Lauble und Michaela Nezzer
(geschrieben von Salome Hermann)