Dr. Erwin Grom – ein Glücksfall für den BBS
Bei der BBS-Mitgliederversammlung am Samstag an der Südbadischen Sportschule Baden-Baden Steinbach hat sich der bisherige BBS-Präsident Herr Dr. Grom bekanntlich nicht mehr zur Wahl gestellt. Er war seit 2006 Mitglied des BBS-Präsidiums, seit 2010 dessen Präsident. Ebenfalls seit 2006 war er als Referent für den BBS tätig. In dieser Zeit hat er den BBS geprägt und sich nachhaltige, außergewöhnliche Verdienste erworben.
In Würdigung seiner herausragenden Verdienste für den BBS, hier nun eine kleine Rückschau auf die Ereignisse, Entscheidungen und Entwicklungen, die ihn und seine Leistung für den BBS ganz besonders beschreiben.
Da ist zu allererst die Aus- und Fortbildung unserer Übungsleiter zu nennen. Diese lag ihm von Beginn an ganz besonders am Herzen und stellte für ihn einen der Schlüsselbereiche in der Arbeit des BBS dar. Er ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass der BBS heute auch im Bereich „Lehre“ bundesweit zu den führenden Landesverbänden gehört.
Hierzu zählt ebenso die enge Zusammenarbeit zwischen dem BBS und der Südbadischen Sportschule Baden-Baden Steinbach und dem gemeinsamen Weg, aus der barrierefreien Sportschule, auch hinsichtlich der selbstbestimmten Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit einer Behinderung, sukzessive eine „Sportschule für alle“ zu machen.
Die von Ihm initiierten Kooperationen mit der Orthopädischen und Kardiologischen Sektion der Uniklinik Freiburg waren hinsichtlich der Qualitätssicherung ein Meilenstein in der Entwicklung der Aus- und Fortbildung des BBS.
Dies gilt im gleichen Maß für die 1. große Referententagung 2007 in Munzingen, die die Zusammenarbeit und das stets von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung geleitete Miteinander von Präsidium, Fachwarten, Referenten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der BBS-Geschäftsstelle nachhaltig geprägt hat.
Herr Dr. Grom war maßgeblicher Initiator für das Positionspapier des Landessportverbandes zum Thema „Inklusion und Sport“ in Baden-Württemberg. Aufgrund seiner Initiative wurde unter seiner Leitung zunächst eine ad-hoc-Kommission zu diesem Bereich eingesetzt. Nach Verabschiedung des Positionspapiers folgte dann eine ständige Arbeitsgruppe, der „Koordinationsausschuss Sport und Inklusion“, dessen Vorsitz er bis heute hat. Ihm ist es zu verdanken, dass das Thema „gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit einer Behinderung im Sport“ einen festen Platz auf der Tagesordnung des baden-württembergischen Sports hat.
Ihm gelang es, den BBS mit seiner ganz besonderen und spezifischen Aufgabenstellung im organisierten Sport in Baden-Württemberg, aus seinem „Nischendasein“ herauszuholen und ihn in Freizeit-, Breiten-, Rehabilitations- und vor allem im Leistungssport gleichberechtigt zu allen anderen Fachverbänden zu positionieren.
Dies gilt gleichermaßen für die Wahrnehmung und Zusammenarbeit unseres Verbandes mit der Landesregierung, dem Kultusministerium, dem Sozialministerium und den Sozialversicherungsträgern.
Auch die Einführung des „BBS-Inklusionspreises“ im Jahr 2013 für Medien, Wissenschaft und Sportvereine wird ebenso immer mit seinem Namen verbunden bleiben, wie der große BBS-Imagefilm, den Michael Dittrich vom SWR im Jahr 2012 über den BBS gedreht hat.
Dies gilt im Übrigen auch für das BBS-Landesseniorensportfest, das nach seiner Premiere 2016 in Baden-Baden, 2017 in Freistett und in diesem Sommer in Mannheim eine Fortsetzung fand und schon jetzt, nach so kurzer Zeit, nicht mehr aus dem BBS-Sportkalender wegzudenken ist.
In seiner Funktion als BBS-Präsident und als Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Leistungssport Behindertensport Baden-Württemberg“ war Herr Dr. Grom maßgeblich an der Einrichtung des Paralympischen Trainingsstützpunkts für Ski Nordisch und Biathlon am Olympiastützpunkt Freiburg/Schwarzwald und der kontinuierlichen Weiterentwicklung zu einem bundesweit einmaligen Kompetenzzentrum für Training, Forschung und Lehre für den Sport von Menschen mit einer Behinderung beteiligt.
Entwickeln durch Tun, stets ein klares Ziel vor Augen haben, die Sache möglichst immer vom Ende her denken und vor allem, immer an die Betroffenen und die Vereine denken.
Diese Faktoren waren für Herrn Dr. Grom stets richtungsweisend. Der BBS bedankt sich bei ihm für viele, viele Ideen und Impulse!
Jeder Verein, jeder Verband, jedes Gremium, kann es sich nur wünschen, ihn in seinen Reihen zu haben.
Ihn als Präsident gehabt zu haben, war ein Glücksfall!!!
Michael Eisele
Geschäftsführer
Badischer Behinderten- und
Rehabilitationssportverband e.V.